Eichenprozessionsspinner
Gefahr für Mensch, Tier und Eiche
Den Eichen geht es an den Kragen, wenn sie von Eichenprozessionsspinnern (Thaumetopoea processionea) befallen sind. Die stark behaarten Raupen sind aber für die Gesundheit von Mensch und Tier tatsächlich eine Gefahr.
Warum sind EPS gefährlich?
Die Brennhaare lösen im direkt Kontakt z. T. allergische Reaktionen aus und dazu muss man ihnen nicht einmal nahekommen. Von Ende Mai bis Anfang Juli verlieren die Raupen ihre giftigen Haare, die der Wind dann durch die Luft verbreitet. Diese enthalten ein Nesselgift, das bei Berührung auf der Haut Juckreiz und Ausschlag auslösen kann - schlimmstenfalls einen allergischen Schock.
Bekämpfungsstrategien
Die Verantwortung zur Bekämpfung liegt in den Händen der Kommunen, wenn es um einen öffentlichen Bereich geht. Nur ein ausgebildeter Kammerjäger kann die Tiere fachgerecht bekämpfen. Auf Privatgrundstücken hat jeder Bürger selber Sorge zu tragen. Es wird jedoch dringend empfohlen, die Sache einem Profi zu überlassen. Riskieren Sie auf keinen Fall, die Schädlinge selber zu entfernen!
- Warnschilder aufstellen
- Absperren des betroffenen Gebietes
- Biologische Bekämpfungsmittel spritzen
- Bekämpfung mit insektenparasitären Nematoden
- Mechanisch bekämpfen durch Absaugen
- Thermisch bekämpfen durch Abflämmen
- Chemische Verfahren
- Natürliche Fressfeinde
Mehr Nistkästen für Vögel
In mehreren Pilotprojekten in NRW wurden als natürliche ESP-Bekämpfungsstrategie Nistkästen an Eichenbäume aufgehängt, um Meisen und Rotkehlchen anzulocken. Besonders entlang der Radwege in NRW sind an Eichen Nistkästen installiert. Wenn die Vögel nisten, benötigen sie Insekten zur Fütterung der Jungtiere. Die Raupen der Eichenprozessionsspinner eignen sich hervorragend als Futter.
Her finden Sie nähere Informationen zum EPS:
Bitte beachten Sie folgende Schutzmaßnahmen:
- Meiden Sie den unnötigen Aufenthalt in Wäldern oder unter Eichenbäumen.
- Seien Sie aufmerksam und schauen Sie Baumstämme genau an, bevor Sie näher treten.
- Achten Sie auf Hinweisschilder, die sich direkt an befallenen Stellen befinden.
- Hundehalter, z. B. sollten beim Gassigehen langärmelige Kleidung tragen und auch Hals und die Beine schützen.
TIPP: Auch die regionale Presse informiert und in den sozialen Netzwerken tauchen immer neue Hinweise auf, wo sich der Schädling zur Zeit verbreitet hat. Diese Orte sind zu meiden, um kein Risiko einzugehen.
TIPP: Sind Sie trotz Vorsichtsmaßnahmen in Kontakt gekommen, müssen Sie umgehend sich selbst und dann ihre Kleidung waschen. Besonders Augen und Haare mit reichlich Wasser ausspülen.
So erkennt man den Schädling:
Der Eichenprozessionsspinner ist ein Falter, der sich Eichenbäume zur Eiablage aussucht, sobald es warm draußen wird. die Raupen verpuppen sich in Gemeinschaftsnestern. Ab April, Mai kriechen sie im Gänsemarsch hintereinander um den Baumstamm, um Nahrung zu finden. Daher stammt der Name „Prozession“.
Wo kommt der EPS vor?
Bundesweit hält sich der Eichenprozessionsspinner in Eichen- und Mischwäldern auf, befällt jedoch außerdem einzelne Bäume oder Baumalleen. Die vermehrte Population kann auf die trockenen, milden Temperaturen der letzten Jahre zurückgeführt werden.
Vorbeugende Maßnahmen
Natürlich können Chemikalien den Schädling zuverlässig vernichten, die sind aber für den privaten Garten nicht zulässig. Dagegen spricht auch, dass Chemie immer auch die Nützlinge mit abtötet.
Biozide und Pflanzenschutzmittel werden in gefährdeten Regionen zur Vorbeugung eingesetzt. Dazu müssen die Blätter der Eiche allerdings eine Mindestgröße aufweisen.
Es gibt ein biologischen Gift, welches Bakterien enthält, die die Raupen töten. Eichenwälder wurden auch schon aus der Luft mit Gift besprüht, ehe die Brennhaare der Raupenlarven richtig ausgebildet sind.
Wann stellen die Härchen eine Gefahr dar?
Ab Ende April, Anfang Mai befinden sich die Larven im 3. Stadium (von sechs), wenn sie die Brennhaare ausbilden. Zur Gefahr werden die EPS jedoch so richtig in der Zeit Ende Mai bis Anfang Juli, weil sie erst dann etliche Härchen verlieren, die der Wind verbreitet.
Zudem stellen die Nester des Vorjahres eine Gefahr dar. Die darin liegenden Brennhaare bleiben drei Jahre lang gefährlich. Es reicht ein Windstoß, um die feinen Härchen mehrere Meter weit zu verbreiten.
Kontakt mit den Brennhaaren?
- Hautsymptome:
Gerötete juckende Stellen auf der Haut (Raupendermatitis) , die nach einigen Tagen schwächer werden. - Atemwege:
Die Schleimhäute der Atemwege reagieren gereizt und von Husten über Bronchitis kann Asthma auftreten. - Augen:
Juckreiz, Rötungen oder auch Bindehautentzündung
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