Buchsbaumzünsler
Ist der Buchsbaum noch zu retten?
Der Buchsbaum spielt traditionell eine wichtige Rolle in der barocken, wie auch aktuellen Gartengestaltung. Das Einrahmen des Beetes mit einer niedrigen Buchsbaumhecke haben bereits die Römer erfunden – so heißt es. Heute dient der Strauch mit seinen immergrünen Blättern oft als Hecke, Sichtschutz oder als kunstvoll gerundeter Hochstamm.
Befall durch Buchsbaumzünsler
Der Buchsbaumzünsler (lat. Cydalima perspectalis) ist ein Falter, der ausschließlich Buchsbäume befällt und deutschen Gärtnern seit einigen Jahren das Fürchten lehrt. Er legt seine Eier in den Blättern ab, die grünen Raupen fressen sich an den Blättern satt und spinnen die zerstörte Pflanze ein. In kürzester Zeit ist der Buchsbaum nicht mehr zu retten.
Eine hartnäckige Plage
In Deutschland geht ein Buchsbaum nach dem anderen ein und nahezu jeder Gartenbesitzer kämpft dagegen an. Nach jahrelangem Hegen und Pflegen liebevoll beschnittener Buchsbäumchen ist es allzu verständlich, dass niemand vorschnell aufgeben will. Aber sogar dem aufmerksamsten Gärtner kann die Plage zum Verhängnis werden. Zu gut funktioniert die Tarnung des Falters und zu spät wird der Befall bemerkt.
Der Buchsbaum ist ein beliebtes Gewächs zur Gartengestaltung.
Was tun bei Befall?
Wirklich fundierte Erfahrungswerte sind nicht verzeichnet, seit der Schädling aus Asien Europa befallen hat. Eingeschleppt wurde der Falter wahrscheinlich durch Pflanzenimporte per Schiff. Seitdem breitet er sich in Deutschland nach wie vor aus. Die bislang wirkungsvollsten Mittel stellen wir hier vor:
Früherkennung
Die Früherkennung ist das A und O zur Bekämpfung des Buchsbaumzünzlers. Gut getarnt durch seine grüne Farbe müssen die Zweige umso intensiver regelmäßig untersucht werden. An seinem schwarzen Kopf kann man ihn erkennen. Auch auf Gespinste auf den Blättern ist zu achten.
Bei leichtem Befall
Entdecken Sie nur wenige Zünzler in Ihrem Buchsbaum, sammeln sie die Raupen ab. Schauen Sie auch in das Innere der Pflanze nach. Wenn das zu mühsam wird, sprühen Sie den Baum mit dem Hochdruckgerät ab, damit die Larven rausfallen. Auf Gespinste müssen Sie ab Mitte April kontrollieren. Ein radikaler Rückschnitt kann das Gewächs in manchen Fällen retten.
Bei starkem Befall?
Buchsbaumdünger wirkt regenerierend und stärkend. Bei stärkerem Befall wird jedoch eine Bekämpfungsmethode mit Insektiziden notwendig, die nur durch regelmäßiges Aufsprühen den Zünsler vernichten kann. Das ist von Mitte April bis Anfang Juli der Fall. Sorgen Sie in jedem Fall dafür, dass Vögel und Insekten in Ihrem Garten heimisch sind, denn dann erledigt sich das Zünzler Problem auf natürliche Weise.
Unser Tipp:
Ein Trick, um den Befall zu überprüfen: Speziell entwickelte Pheromonfallen locken den männlichen Falter mit Duftstoffen an. Dieser bleibt an der Falle kleben. Immerhin kann damit ein Befall nachgewiesen werden und der Gärtner ist alarmiert. Aufstellen sollte man die Fallen im Juni. August und September.
Biologische Insektizide:
- Die Behandlung mit biologischen Insektizide hat den Vorteil, dass keine anderen Insekten getötet werden. Allerdings war die Suche nach natürlichen Feinden des Buchsbaumzünzlers bisher erfolglos.
- Recht gut hat sich nur ein parasitäres Bakterium gegen den Schädling behauptet - der „Bacillus thuringiensis“. Mit hohem Druck aufgebracht sind zwei, drei Spritzungen im Abstand von einer Woche nötig.
Chemische Insektizide:
- Die Wirkstoffe „Thiacloprid“ und „Acetamiprid“ sind die chemische Alternative im Kampf gegen den Buchsbaumzünzler. Für Bienen bspw. sind sie in hoher Konzentration giftig, doch im Einsatz gegen den Buchsbaumzündler haben sie sich bereits bewährt.