Giftpflanzen im Garten und in der Natur
Symptome und Erste-Hilfe-Maßnahmen
Kinder spielen im Sommer gerne draußen an der frischen Luft. Sie spielen mit allem, was sie gerade so erreichen können und sie spielen gerne Vater-Mutter-Kind. Was da nicht alles gekocht wird: Beeren, Blätter und Zweige kommen zum Einsatz. Und manchmal - ja manchmal wird auch davon gekostet. Bei kleinen Kinder sollten giftige Pflanzen in Wohnung und Garten natürlich unbedingt vermieden werden.
Die Gift-Notruf-Zentrale
Die Zahlen der Gift-Notruf-Zentrale in Bonn sprechen eine deutliche Sprache: jährlich gehen rd. 100.000 Notrufe von Giftnotfällen mit Kindern ein. Davon werden rund 10.000 Fälle im Krankenhaus behandelt. Bei 5.000 Fällen ist der Verlauf der Vergiftung lebensbedrohlich. Vergiftungen durch Pflanzen sind der dritthäufigste Grund für Anrufe bei den Giftnotrufzentralen. Spitzenreiterwerte werden erreicht durch Vergiftungen mit Medikamenten und Haushaltschemikalien.
Falls der Verdacht einer Vergiftung besteht:
- Viel Tee oder stilles Wasser trinken! Keine Milch und auch kein Mineralwasser!
- Kein Erbrechen herbeiführen. Giftige Stoffe können die Speiseröhre und den Mundraum beim Hochwürgen verätzen.
Wichtige Fragen:
- Welche Pflanze wurde von dem Kind verschluckt?
- Um welchen Teil der Pflanze handelt es sich?
- Wurde gekaut, verschluckt oder ausgespuckt?
- Wie viel wurde von der Pflanze verschluckt?
Mögliche Symptome:
- Magenverstimmungen
- Hautreizungen
- Kreislaufprobleme bis hin zum Kollaps
- oder Atemlähmung
Vorsichtsmaßnahmen
Risikogruppe für Pflanzenvergiftungen sind Kleinkinder und Grundschulkinder. Welche Pflanzenteile gesundheitsschädlich sind, hängt von der Art ab. Jede Pflanze hat unterschiedliche Inhaltsstoffe und somit verschiedene Wirkungen.
Stellen Sie fest, ob aufgeführte Pflanzen am Schulweg und im Spielumfeld Ihrer Kinder wachsen.
Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Kriterien einer Vergiftung und versuchen Sie ihnen zu erklären, dass man keine Pflanzenteile essen soll.
Pflanzenberatung
Erste Informationen über die Unschädlichkeit einer Pflanze können Sie bereits beim Kauf der Pflanze einholen.
Lassen Sie sich vom Fachmann bezüglich Bepflanzungen beraten, damit Sie kein Risiko eingehen.
Kontaktieren Sie uns einfach. Wir geben gerne Auskunft zu den Pflanzen, die Sie für Ihr Zuhause ausgesucht haben.
Giftige Gartenpflanzen und Pflanzen in der freien Natur:
- Eibe (häufige Vergiftungsfälle)
- Liguster (häufige Vergiftungsfälle)
- Eberesche (häufige Vergiftungsfälle)
- Heckenkirsche (häufige Vergiftungsfälle)
- Lampionblume (häufige Vergiftungsfälle)
- Rohe Bohnen
- Nachtschattengewächse wie Tollkirsche
- Vogelbeere
- Eisenhut
- Herbstzeitlose (wird häufig mit dem Krokus verwechselt)
- Bilsenkraut
- Goldregen
- Rhododendron
- Wolfsmilchgewächse
- Stechapfel
- Fingerhut
- Efeu
- Lebensbaum
- Schierling
- Maiglöckchen
- Fingerhut und Engelstrompete
- Oleander
- Seidelbast
- Wunderbaum
- Arnika
- Aronstab
Tipps:
Das Aussehen der Pflanze: Falls Sie die Pflanze nicht bestimmen können, merken Sie sich das Aussehen. Beschreiben Sie das Aussehen der Pflanze so genau wie möglich (Aussehen, Standort, Form, Größe, Anordnung der Blätter, Farbe, Blüten, Früchte).
Teile der Pflanze mitnehmen: Sollte das Kind aufgrund der Aussage des Beraters in ein Krankenhaus eingeliefert werden, so nehmen Sie einen vollständigen Zweig der Pflanze mit. Vergessen Sie nicht die Früchte und die Blätter.
Erkundigungen erhalten Sie bei Ihrer Giftnotrufzentrale (www.vergiftungszentrale.de). Hier erhalten Sie 24 Stunden rund um die Uhr kostenlose Beratung.
Giftige Zimmerpflanzen:
- Birkenfeige (häufige Vergiftungsfälle)
- Affenbrotbaum (häufige Vergiftungsfälle)
- Dieffenbachie (häufige Vergiftungsfälle)
- Weihnachtsstern (häufige Vergiftungsfälle)
- Fensterblatt (häufige Vergiftungsfälle)
- Gummibaum
- Alpenveilchen
- Korallenstrauch