Blume des Jahres 2013 – Das Leberblümchen
Quelle Bilder: Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung Loki Schmidt
Loki Schmidt, verstorbene Ehefrau des Altkanzlers Helmut Schmidt, gründete 1980 eine Naturschutz-Stiftung, welche durch eine jährliche Wahl jeweils auf eine besonders gefährdete Blumenart hinweist. Damit soll die Aufmerksamkeit auf den besonderen Schutz dieser bedrohten Gewächse gelenkt werden. Zur „Blume des Jahres 2013“ wurde das Leberblümchen (Hepatica nobilis) gekürt.
Das zierliche Pflänzchen mit seinen blaulila Blütenblättern und einem Kreis aus weißen Staubblättern ist ein echter Frühlingsbote. Mit einer Wuchshöhe von fünf bis fünfzehn Zentimetern findet man das Leberblümchen vorrangig in alten Buchen- und Laubmischwäldern mit einem kalk- und humusreichen Boden. Seine Blütezeit ist von März bis Mitte April, danach nimmt das immer dichter werdende Blattwerk der umliegenden Bäume das notwendige Licht.
Die Verbreitung des Leberblümchens erfolgt äußerst langsam, da die behaarten Samen nur durch Ameisen verteilt werden. Dennoch handelt es sich bei dieser filigranen Blumenart um einen robusten Artgenossen, der problemlos überwintern kann und über mehrere Jahrzehnte hinweg jedes Frühjahr erneut zum Vorschein kommt.
Aufgrund des hohen Anspruchs an einen nährstoffreichen Boden und dem Rückgang alter, ungestörter Mischwälder ist das Leberblümchen mittlerweile so selten geworden, dass es vielerorts bereits auf der roten Liste gefährdeter Arten geführt wird. Daher ist es auch verboten, die Pflanze zu pflücken oder für den Einbau in den eigenen Garten auszugraben.
Nebenbei:
- Die in drei Lappen aufgeteilte Blattform erinnert an die Umrisse der menschlichen Leber. Aus diesem Grund hat das Leberblümchen seinen Namen. Weitere Bezeichnungen sind auch „Vorwitzchen“ (aufgrund der frühen Blütezeit), „Blaublume“ (wegen seiner sternförmigen, blauen Blüten) oder „Dochder vor de Moder“ (Tochter vor der Mutter - weil die Blüte vor den Blättern erscheint).
- Im Mittelalter wurde das Leberblümchen aufgrund seiner Blattform als Heilpflanze bei Leber- und Gallenerkrankungen angewendet. Heute wird es nur noch in homöopathischen Dosen bei Lebererkrankungen oder Bronchitis eingesetzt.
- Das Leberblümchen ist minimal giftig und führt bei Hautkontakt unter Umständen zu Juckreiz und leichten Rötungen.